Besser, schneller, klüger - Pillen fürs Gehirn
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BESSER, SCHNELLER, KLÜGER
Pillen fürs Gehirn
Reportage
30 Minuten
MDR/ARD 2013
Regie: Uta Kolano
Kamera: Alexander Preuss
Sie nehmen freiwillig Ritalin, schlucken Antidepressiva oder Mittel gegen Demenz und nehmen Partydrogen wie Speed. Sie, das sind ganz normale, gesunde Erwachsene. Menschen, die im Leben stehen und die eines wollen: Leistung bringen. Ihr Wunsch ist, mehr und besser arbeiten zu können, länger wach und konzentriert zu sein und keine Angst mehr vor beruflichen und privaten Problemen zu haben.
Kathrin Passig ist eine erfolgreiche Autorin, Journalistin und Internetaktivistin. Sie nimmt Ritalin, um konzentrierter und zielgerichteter zu arbeiten. Das rezeptpflichtige Medikament, das eigentlich zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) verschrieben wird, steigert die Konzentrationsfähigkeit. Kathrin Passig steht dazu. Öffentlich plädiert sie für den rezeptfreien Verkauf des Medikaments.
Martina nahm fast sechs Jahre Speed, um zwei Jobs gleichzeitig zu schaffen; im Call-Center einer Bank und in der Gastronomie. Sie wollte Geld verdienen, um nicht mehr arm zu sein. Doch sie musste die Nebenwirkungen schmerzlich erfahren: Sucht, Depressionen, Einsamkeit, Selbstzweifel. Nach Jahren eines unnatürlichen Leistungshochs lebt sie heute von Hartz IV.
Das Einnehmen leistungssteigernder Medikamente und Drogen ist in Deutschland heftig umstritten. Die meisten Substanzen fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Immer mehr Menschen greifen darauf zurück, aber kaum jemand spricht darüber.
Krankenhausdienst voll auf Speed oder Erzieherjob unter Zuhilfenahme von Ritalin – ist das nun hochmodern oder hochgefährlich?